Bedrückend. Dieses Wort beschreibt am besten das Gefühl, mit dem ich heute die Gedenkstätte in Buchenwald verließ.
Bevor wir durch das Tor traten, gingen wir in den „Bunker“ direkt neben dem Eingang. Hier waren, in denen Menschen auf engstem Raum eingesperrt, gefoltert und getötet wurden. Dies zu wissen, machte die Erfahrung noch prägender. „Ich fand die Atmosphäre dort sehr beängstigend“, sagte mein Mitschüler Arbi zu mir.
Hinter dem Lagertor fanden wir ein großes, fast leeres Gelände vor. Nur die Umrisse der einstigen Baracken waren noch zu sehen. Man konnte sich nur vorstellen, wie grausam es gewesen sein muss, dort sein Leben zu verbringen. Es war sehr beängstigend, vor den Verbrennungsöfen im Krematorium zu stehen und die Vorrichtung zu sehen, mit der die Leichen in die Öfen geschoben wurden. Auch der kalte Leichenkeller unter dem Krematorium hinterließ bleibende Eindrücke, die durch die zahlreichen Ausstellungsstücke in der einstigen Effektenkammer verstärkt wurden.
Auf der Anreise im Bus hatten wir trotz gründlicher Vorbereitung noch keine wirkliche Vorstellung, was wir empfinden würden, wenn uns Frau Römhild, Herr Wiegand, Herr Wiemer, Herr Frech und Frau Bönisch, welche als Respektcoach an unserer Schule diesen Ausflug organisiert hatte, mit Hilfe der App der Gedenkstätte durch das einstige KZ führten.
Frau Bönisch hatte einen Blumenstrauß gekauft, den ich auf der Gedenkplatte auf dem einstigen Appellplatz niederlegen durfte. Ich habe vor allem in diesem Moment an die ganzen Opfer und die grausamen Bedingungen, unter denen sie litten, gedacht. Es war ein trauriger Moment, und es fing sogar kurz an, stark zu regnen.
Nach dem Lager besuchten wir den Glockenturm und das Denkmal, welches die Häftlinge bei der Befreiung des Lagers symbolisiert. Wir sahen auch die großen kreisrunden Massengräber.
Zusammengefasst war es ein Ausflug, der bei der 11. Klasse und insbesondere bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und zum Nachdenken angeregt hat.
Frieder Mehner, 11. Klasse