In der Projektwoche besuchte die Jahrgangsstufe 12 die Entscheidungszentren der europäischen Politik.
Die belgische Hauptstadt, bekannt als Sitz der Europäischen Union und der NATO, bot eine Woche voller spannender Einblicke in die Arbeit internationaler Institutionen und die kulturelle Vielfalt Europas. Abseits der politischen Programmpunkte führte zunächst eine Stadtführung die Gruppe durch Brüssel als Hauptstadt des Comics. Von riesigen Wandgemälden, die Figuren wie Tim und Struppi zum Leben erwecken, bis hin zu kleinen Details, die den Charme der Stadt unterstreichen, zeigte sich Brüssel von seiner kreativen Seite. Die Schüler erhielten so einen Eindruck von der kulturellen Vielfalt, die Europa ausmacht.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des berühmten Atomiums, eines der bekanntesten Wahrzeichen Brüssels. Die beeindruckende Architektur, die ursprünglich für die Weltausstellung 1958 erbaut wurde, bot nicht nur spektakuläre Ausblicke über die Stadt, sondern auch spannende Einblicke in die Verbindung von Wissenschaft, Fortschritt und Kunst. Die futuristisch anmutende Konstruktion faszinierte die Schüler und bot zahlreiche Fotomotive.
Im Mittelpunkt der Studienfahrt stand der Besuch der wichtigsten EU-Institutionen. Im Europäischen Parlament erlebten die Schüler hautnah, wie europäische Gesetzgebung entsteht und welche Themen aktuell die politische Agenda prägen. Ein besonderer Programmpunkt war das Planspiel im Parlamentarium, dem Besucherzentrum des Europäischen Parlaments. Hier schlüpften die Schüler in die Rollen von Europaabgeordneten und durchliefen den gesamten Gesetzgebungsprozess der EU. Sie verhandelten über aktuelle politische Themen, bildeten Koalitionen und erlebten, wie komplex und gleichzeitig spannend die Entscheidungsfindung auf europäischer Ebene ist. Im Anschluss daran folgten Besuche beim Europäischen Rat und der Europäischen Kommission, wo die Entscheidungsfindung und Umsetzung europäischer Politik im Fokus standen. Dabei wurde deutlich, wie eng die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten ist und welche Herausforderungen die Union in einer globalisierten Welt bewältigen muss.
Im Haus der europäischen Geschichte tauchten die Schüler tief in die gemeinsame Vergangenheit des Kontinents ein. Die Ausstellung veranschaulichte, wie eng Freude und Konflikte die europäische Identität geprägt haben.
Der Höhepunkt der Reise war der Besuch des NATO-Hauptquartiers. In einem Gespräch mit einem Sicherheitsexperten diskutierten die Schüler aktuelle Themen der internationalen Politik, darunter die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und die Konsequenzen der jüngsten Wahlen in den USA für die transatlantischen Beziehungen. Die Diskussion verdeutlichte, wie komplex und zugleich bedeutend die Zusammenarbeit zwischen den Bündnispartnern in einer Welt voller Unsicherheiten ist.
Die Studienfahrt nach Brüssel war für die Schüler und Schülerinnen nicht nur eine Gelegenheit, theoretisches Wissen aus dem Unterricht mit der Realität zu verknüpfen, sondern auch ein intensives Erlebnis, das ihre Perspektive auf Europa und die Weltpolitik erweitert hat.
Text und Bilder: Sebastian Stephan