Zum zweiten Mal stellen sich Kandidaten den Schülern der KGS Herzog Ernst in Gotha. Interessiert lauschten sie den Direktkandidaten für den Thüringer Landtag.
Gelebte Demokratie, umfassende politische Information und Kandidaten zum Anfassen, das und vieles mehr bietet die Kooperative Gesamtschule Herzog Ernst in Gotha ihren Schülerinnen und Schülern kurz vor der Thüringer Landtagswahl. Wie schon vor der Kommunalwahl begleitet die Schule in der Reinhardsbrunner Straße im Wahljahr 2024 die Jugendlichen bei ihrer politischen Entscheidung und dazu mehrere Veranstaltungen organisiert.
In der Woche vom 26. bis 30. August steht in der staatlichen Bildungseinrichtung wieder eine Juniorwahl auf dem Programm. Hier können die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 bis 12 ihren eigenen Landtag wählen.
Dem voraus geht aber eine Veranstaltung, bei der die zur Wahl stehenden Kandidatinnen und Kandidaten für den Wahlkreis Gotha II sich in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring Gotha während einer Podiumsdiskussion der besonderen Art den interessierten Teenagern stellen.
Von den sechs Direktkandidaten für diesen Wahlkreis waren Marion Rosin (CDU), Sebastian Vogt (Linke) und Torsten Klöppel (FDP) persönlich anwesend. Für den erkrankten Matthias Hey (SPD) stand Katharina Schenk (SPD) Rede und Antwort. Mit Stephan Steinbrück (AfD) und Birger Gröning (Einzelkandidat) konnten die Jugendlichen nicht diskutieren, sie hatten ihre Teilnahme abgesagt.
Nach der Vorstellung der vier Politiker galt es für sie sich zu vorbereiteten Fragen an einer Linie mit „stimme ich zu“ oder „stimme ich nicht zu“ zu positionieren. Gefragt hatten Sozialkundelehrer Sebastian Stephan, Lucile Wettstein und Niklas Reiß zur Wahl ab 16 Jahren, zum 49-Euro-Ticket, kostenfreiem Essen in Kindergarten und Schule, zu einer Art Einheitsschule für alle Klassenstufen und zur Besonderen Leistungsfeststellung (BFL) nach der 10. Klasse. Nacheinander gaben die Gäste dazu ihre Statements ab und mussten sich im Anschluss verschiedenen Thesen stellen. Abgefragt wurde unter anderem die Einstellung zum Gendern, zum Sitzenbleiben, mehr Schüler ins Handwerk, zu mehr Sportstätten oder um die Frage, ob das Land mehr Schulden machen sollte.
Parteihistorisch lagen die Meinungen der geladenen Gäste teils weit auseinander. Das trat auch noch einmal deutlich zu Tage in der Debatte, wo sich es darum ging, den Mitkandidaten herauszufordern. Sehr aufmerksam verfolgten die Schülerinnen und Schüler in der übervollen Aula die Ausführungen der Politiker, ehe sie selbst zu Wort kamen und ihre Fragen an die Kandidaten loswerden konnten.
„Ich finde die Veranstaltung sehr spannend und die Aussagen der Kandidaten interessant, auch wenn ich leider nicht alles verstanden habe, weil die Technik nicht optimal ist und zu weit außen saß, wo ich die Personen auch nicht richtig sehen konnte“, sagt Albion Llalloski. Für Lenni Schwiefert war es „cool zu hören, was die einzelnen Kandidaten denken und wie sie zu den angesprochenen Themen stehen.“
„Zum zweiten Mal bieten wir unseren Schülern diese Möglichkeit der direkten Information an“, sagt Sebastian Stephan, Fachlehrer für Geschichte, Sozialkunde, Wirtschaft/Recht und Evangelische Religionslehre, der auch auf ein weiteres Projekt direkt am Wahltag hinweist, wo Schüler der Leistungskurse Sozialkunde der Klassenstufe 12 im gesamten Stimmbezirk 7 an der Kooperativen Gesamtschule „Herzog Ernst“ am 1. September zwischen 8 und 18 Uhr als Wahlhelfer eingesetzt sein werden.
Bilder und Text: © Funke Medien Thüringen | Uwe-Jens Igel
Aus: Thüringer Allgemeine, Lokalteil Gotha am 22. August 2024