Am 28.03.2019 waren die Klassen 8b und 8d im Rahmen des Girls- bzw. Boysdays in Waltershausen, um in ganz unterschiedliche Berufsgruppen hineinzuschnuppern. Die Idee dieses speziellen Tages ist es, dass Mädchen sich in Berufen erproben, die klassischerweise als „Männerberufe“ angesehen werden und Jungen ihre Vorstellungen in „Frauenberufen“ zur Disposition stellen.
Das Bionikzentrum, sowie die Unternehmen HAKO GmbH und Continental AG öffneten ihre Türen ab 8:30 Uhr für die Mädchen der beiden Klassen. Auf dem Programm des Bionikzentrums stand das Experimentieren mit Technik, deren Funktionsweise aus der Natur entlehnt wurde. Nachempfunden wurden so zum Beispiel der Fin Ray Effekt oder die Funktionsweise eines Klettverschlusses. Bei HAKO durften sich die Mädchen in einem Multicar fortbewegen und waren erstaunt, was in solch einem Fahrzeug alles möglich ist. Insgesamt stand das Mitmachen und Ausprobieren im Mittelpunkt, was einen guten Einblick in die Arbeit der Unternehmen vermittelte. So konnten sich einige Mädchen nach dem Tag durchaus vorstellen, einen eher technischen Beruf mit in ihre Berufswahlüberlegungen zu nehmen.
Bei den Jungen der achten Klassen standen soziale und Pflegeberufe im Mittelpunkt. Sie unterstützten die MitarbeiterInnen des Senioren-Wohnhauses Landgraf GmbH und des Diakonischen Altenzentrums Sarepta in ihrer täglichen Arbeit. Sowohl die SeniorInnen, als auch die MitarbeiterInnen und letztlich die Schüler selbst empfanden den Tag als sehr angenehm und gewinnbringend. Vor allem der direkte Kontakt mit den alten Menschen wurde von den Jungen als positiv empfunden. Dass es auch in der Pflege körperlich anstrengend werden kann, merkten die Jungen spätestens, als es um die Arbeiten im Außenrevier der Seniorenanlagen ging. So verschwanden bei ihnen schnell die Vorstellungen von scheinbar klassischen Männer- und Frauenberufen, was als ein großer Gewinn des Tages gewertet werden kann.
Organisiert wurde der gesamte Tag durch die Agentur für Arbeit Gotha. Ein großer Dank gilt hierbei der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Frau Rausch, sowie der Berufsberaterin an der KGS Herzog Ernst, Frau Wedekind, die den Tag durch ihre Planung und Begleitung zu einem ganz besonderen Erlebnis für die AchtklässlerInnen gemacht haben. Darüber hinaus sorgten sie dafür, dass die SchülerInnen an diesem Tag durch ein Kamerateam des MDR begleitet wurden, was sich schließlich in einem Beitrag im Rahmen des Thüringenjournals niederschlug. Ein weiterer Dank geht an die Unternehmen in Waltershausen, da sie zum einen einen tiefen Einblick in die tägliche Arbeit gegeben haben und zum anderen in den Köpfen der SchülerInnen gegen Geschlechtervorurteile angegangen sind.
Wir hoffen, dass auch in Zukunft Berufsorientierung so praxisnah umgesetzt werden kann.
Herr Patzer