„Wir finden das ganz toll, was Sie hier machen!“, meinte ein älteres Ehepaar aus Karlsruhe am oberen Hauptmarkt zu Anna Kühn, Frank Wiegand und zwei weiteren Akteuren einer ungewöhnlichen Putzaktion am 26. Oktober 2018 in Gotha. An diesem Tag reinigte eine Gruppe engagierter Gothaer in der Stadt verlegte Stolpersteine. Diese erinnern an Verfolgte des Naziregimes. Die Idee dazu hatte der Künstler Gunter Demnig 1992. Inzwischen gibt es in Gotha und im Landkreis über 60 Stolpersteine. Zwei davon wurden von unserer Schule gespendet. In der 18.-März-Straße 52 erinnert ein Stolperstein an Judith Weißenberg. Das jüdische Mädchen wurde nur 10 Jahre alt, das Sinti-Mädchen Monika Mettbach aus dem Ulmenweg 16 bis 20 sogar nur 2. Zwei weitere Steine der KGS werden folgen. Anna Kühn und Lea-Marie Rückbeil erinnern im Rahmen ihrer Seminarfacharbeit an Martha und Louis Neuhaus aus der Waltershäuser Straße und beteiligen sich an dem von der „Stiftung – Spuren – Gunter Demnig“ bundesweit ausgeschriebenen STOLPERSTEINE-Schülerwettbewerb. In nächster Zeit wird daher auch eine Spendenaktion in der Schule zur Finanzierung beider Steine stattfinden. Dabei hoffen Anna und Lea-Marie auf die Unterstützung aller Schüler und Lehrer.
Doch es geht nicht nur darum, durch das Verlegen der Steine an Menschen zu erinnern, die von den Nazis ermordet, eingesperrt, sterilisiert oder vertrieben wurden. Auf Grund der Verlegung im Boden und der Korrosion werden manche Stolpersteine nicht immer wahrgenommen. Durch das Putzen erhielten die Steine neuen Glanz und zusätzliche Aufmerksamkeit vieler Vorbeigehender, verbunden mit vielen positiven Reaktionen wie der des Karlsruher Ehepaares.