Wie wird eigentlich Fernsehen gemacht? Was macht ein Redakteur und ein Kameramann? Was ist beim Fernsehen Illusion und was ist Realität?
Nach der Ankunft im Landesfunkhaus in Erfurt wurde schnell klar, dass fast jeder Schüler der Klassen 6c und 6e eine Fernsehsendung aus dem Programm des Kinderkanals kennt oder mit seinen kleineren Geschwistern gesehen hat. Wie dieses Fernsehformat für Kinder und Jugendliche entsteht, wissen aber die wenigsten.
Schon beim Rundgang durch die Garderobe, die Maske, die Requisitenkammer, den Regieraum und die Studioräume konnte man erkennen, wie vielseitig und komplex Fernsehen sein kann. Man merkte, dass Moderatoren nicht immer ihre Lieblingsfarben im Fernsehen anziehen dürfen und dass Maskenbildner ziemlich viel Zeit brauchen, um mit ihrer Airbrush-Pistole für die Zuschauer das perfekte Aussehen zu erzeugen. Um im Regieraum alle Knöpfe bedienen zu können und die Ideen der Redakteure, der Bildmischer, der Kameramänner und der Tonassistenten unter einen Hut zu bekommen, braucht es eine jahrelange Ausbildung und oft viel Geduld. Am Ende einer zweistündigen Führung konnten die Schüler im Fernsehstudio die vielen kleinen Geheimnisse rund ums Fernsehen lüften. So entsteht das Fernsehbild nur in einer bunten Kulisse, grüne Hintergründe machen es möglich einen Moderator vor einem beliebigen Bild erscheinen zu lassen und die Fernseheule Bubu lebt eigentlich in einer Falknerei am Rennsteig.
Hat man die kleineren und größeren Handgriffe des Fernsehens einmal verstanden, kann man diese dann auch in einer Nachrichtensendung anwenden. Spannende Themen der Woche galt es in einem eigenen Fernsehformat dem Zuschauer zu präsentieren. Ob die Minischildkröte im Zoo von Hannover, der getrennte naturwissenschaftliche Unterricht für Jungen und Mädchen oder das Abschneiden der Krawatten zur Weiberfastnacht, alles sollte in spannenden Geschichten und Interviews erzählt werden. Nach lustigen Outtakes, vielseitigen Reportagen in der Green-Box und interessanten Einblicken hinter die Kulissen, bleibt am Ende des Tages die Erkenntnis, dass Fernsehen immer auch eine große Show bleibt.
Text und Bilder: Sebastian Stephan