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Renaissance der Normalität

Franzö­sische Prakti­kantin an der KGS „Herzog Ernst“ in Gotha

  27.07.2021

Mein Name ist Magdalena Nicolai. Ich bin 15 Jahre alt und wohne in Paimpon, einem kleinen Dorf in der Bretagne, im Westen von Frankreich.  Meine Eltern sind Deutsche, mein Vater kommt aus Gotha und meine Mutter stammt aus Jena. Zu Hause sprechen wir deutsch, aber im Franzö­sischen habe ich natürlich die besseren Sprach­kenntnisse.

Ich besuche die 10. Klasse im Gymnasium Chateau­briand in Rennes und wohne dort im Internat. Ich bin in einer ABIBAC Klasse. Das bedeutet, dass ich das deutsche und das franzö­sische Abitur ablegen kann. Meine Lieblings­fächer sind Französisch und Deutsch.

Zur Abitur­vor­be­reitung gehört auch ein Schüler­praktikum in einer deutschen Schule, um die Sprache besser zu erlernen. Mitte Mai war die Unsicherheit an meiner Schule und bei mir sehr groß, ob das Praktikum überhaupt stattfinden könnte. Es ergab sich ein Kontakt zur Herzog-Ernst-Schule. Dank des großen Engagements der Direktorin, Frau Kruspe, konnte mein Schüler­praktikum vom 31. Mai bis 24. Juli 2021 trotz der schwierigen Corona-Bedingungen stattfinden. Nach zwei Tests und einer kurzen Quarantäne war die Teilnahme am Unterricht möglich. Da ich relativ gut deutsch spreche, fand ich in der Klasse 11S, in die ich aufgenommen wurde, schnell Anschluss und eine richtig gute Freundin, sodass ich meinen Ausdruck und meine Schrift­sprache in Deutsch deutlich verbessern konnte.

Ich bemerkte schnell viele Unterschiede im Schulsystem. Zum Beispiel ist der Tagesablauf in Frankreich wesentlich länger. Die Schule beginnt um acht und endet spätestens 18 Uhr. Eine Unterrichts­stunde dauert 55 Minuten. Man hat nach jeder zweiten Stunde 10 Minuten Pause und 1 bis 2 Stunden Mittagspause je nach Stundenplan. Die meisten Schüler essen in der Kantine oder außerhalb der Schule. Die Ferien sind auch anders: In Frankreich haben wir acht Wochen Sommer­ferien. Selbst der Unterrichts­aufbau und die Notengebung sind verschieden. In Deutschland war vieles lockerer, auch was die Corona-Bestim­mungen betraf. Auf jeden Fall hat mir das Praktikum sehr viel Spaß gemacht. Für mich war es ein Stück gelebte deutsch-franzö­sische Freund­schaft im wahrsten Sinne des Wortes. Danke!

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